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Schweißfachüberwacher – Qualitätssicherung unter Hochspannung

Ein:e Schweißfachüberwacher ist dafür verantwortlich, dass alle schweißtechnischen Arbeiten auf einer Baustelle oder in einem Fertigungsbetrieb normgerecht, fehlerfrei und sicher ausgeführt werden. Sie oder er überwacht nicht nur einzelne Schweißnähte, sondern den gesamten Ablauf: von der Vorbereitung über das verwendete Schweißverfahren bis hin zur Dokumentation und Abnahme.


In Bereichen wie Stahlbau, Brückenbau, Bahninfrastruktur oder Anlagenbau ist die Rolle zentral – denn dort gelten besonders hohe Anforderungen an die Tragfähigkeit und Sicherheit geschweißter Verbindungen.

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Was macht ein Schweißfachüberwacher genau?


Schweißfachüberwacher prüfen, dokumentieren und begleiten die schweißtechnische Ausführung auf der Baustelle oder im Werk. Sie agieren als Bindeglied zwischen Planung, Ausführung und Qualitätssicherung – und haben dabei die jeweils gültigen Normen, Richtlinien und Verfahrensvorgaben im Blick.


Konkret gehören zu ihren Aufgaben:

  • Kontrolle der Schweißdokumente (z. B. WPS, WPQR, Schweißanweisungen)

  • Überwachung von Schweißarbeiten im Hinblick auf Ausführung, Material, Verfahren und Qualifikation

  • Sichtprüfung und Bewertung von Schweißnähten (z. B. Nahtbild, Maßhaltigkeit, Fehlerfreiheit)

  • Abstimmung mit Prüfpersonal (z. B. ZfP-Fachkräften für Ultraschall, Magnetpulverprüfung)

  • Nachverfolgung von Nacharbeiten oder Schweißfehlern

  • Erstellung oder Prüfung von Schweißdokumentation (Schweißtagebuch, Prüfprotokolle, Abnahmeberichte)

  • Kommunikation mit Bauleitung, Fertigung, Statik, Prüfinstitutionen oder dem Auftraggeber


Je nach Projektgröße ist der/die Schweißfachüberwacher für ein Gewerk oder mehrere Lose gleichzeitig verantwortlich – etwa bei Brücken, Stützbauwerken, Oberleitungsportalen oder Weichenkonstruktionen.



Wo wird die Rolle gebraucht?


Die Tätigkeit ist in vielen Bereichen der Bau- und Fertigungsbranche gefragt:

Branche / Einsatzfeld

Typische Schweißarbeiten

Stahl- und Brückenbau

Träger, Plattenstöße, Knotenbleche, Kopfplatten

Bahnbau / Gleisinfrastruktur

Weichenbaugruppen, Schweißverbindungen an OL- oder Signalmasten

Anlagenbau

Rohrleitungen, Behälter, Konstruktionen

Hallen- und Industriebau

Fachwerke, Aussteifungen, Stützen, Verbindungen

Offshore- und Spezialbau

Hochbelastete Knoten, Sonderträger, Seeverbindungen

In allen Bereichen gelten strenge Anforderungen an Dokumentation, Werkstoffauswahl, Verfahrensqualifikation und Ausführungsüberwachung – besonders im Hinblick auf Normen wie EN 1090, ISO 3834 oder DIN EN ISO 14731.


Wie wird man Schweißfachüberwacher?


Der Beruf Schweißfachüberwacher ist keine klassische Erstausbildung, sondern eine qualifizierte Fachfunktion, die auf technischer Vorbildung und einer international anerkannten Zusatzqualifikation basiert. Entscheidend ist: Wer schweißtechnische Arbeiten überwacht, muss diese fachlich bewerten, dokumentieren und sicherheitsrelevant beurteilen können – auf Grundlage verbindlicher Normen.



Voraussetzung: Technischer Hintergrund


Typische Ausgangsqualifikationen:

  • Ausbildung als Metallbauer:in, Anlagenmechaniker:in, Industriemechaniker:in

  • Weiterbildung zum/zur Techniker:in oder Meister:in im Metall- oder Maschinenbau

  • Studium im Bereich Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Werkstofftechnik oder Schiffbau

  • Mehrjährige Berufserfahrung in der Fertigung, Bauleitung oder Schweißtechnik


Erfahrung mit schweißtechnischen Verfahren und Normen ist zwingend erforderlich – ebenso wie die Bereitschaft, Verantwortung für sicherheitsrelevante Entscheidungen zu übernehmen.



Der zentrale Baustein: Weiterbildung zur Schweißaufsicht


Anerkannte Schulungen werden u. a. von:

  • SLV (Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalten)

  • DVS (Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V.)

  • TÜV, GSI und weiteren zertifizierten Schulungsträgern

Folgende Abschlüsse sind gängig und international anerkannt:

Abschlussbezeichnung

Internationaler Titel / Kurzform

Schweißfachmann (DVS® IIW 1113)

International Welding Specialist (IWS)

Schweißtechniker (DVS® IIW 1123)

International Welding Technologist (IWT)

Schweißfachingenieur (DVS® IIW 1143)

International Welding Engineer (IWE)

Schweißwerkmeister DVS®

nationale Aufsichtskompetenz, v. a. im Handwerk

Für Bau- und Bahnprojekte ist meist mindestens der IWS (Schweißfachmann) erforderlich, oft ergänzt durch Baustellenerfahrung und Kenntnisse der EN 1090-2 oder ISO 3834.



Inhalte der Weiterbildung


Die Lehrgänge bestehen aus Theorie und Praxis und beinhalten:

  • Schweißverfahren (z. B. MAG, WIG, E-Hand, UP, Thermitschweißen)

  • Werkstoffkunde, Nahtarten, Fehlerbilder

  • Prüfverfahren (z. B. Sichtprüfung, VT, Grundlagen der ZfP)

  • Normen, Regelwerke, Fertigungsüberwachung

  • Schweißnahtberechnung und Dokumentation

  • Aufgaben und Pflichten der Schweißaufsicht nach ISO 14731


Dauer: je nach Stufe 3 bis 12 Monate (Vollzeit oder berufsbegleitend), inkl. Prüfung vor dem DVS oder vergleichbarer Stelle.




Was leisten Schweißfachüberwacher im Alltag – und was bringt der Beruf?


Die Tätigkeit als Schweißfachüberwacher ist mehr als nur Sichtprüfung von Nähten: Sie ist eine verantwortungsvolle Fachrolle im Qualitätsmanagement – oft mit unmittelbarem Einfluss auf Baufortschritt, Abnahmefähigkeit und Sicherheit. Insbesondere bei tragenden Konstruktionen im Brücken-, Bahn- oder Anlagenbau ist die Freigabe durch eine befähigte Schweißaufsicht zwingend.



Aufgaben im baulichen Alltag


Aufgabenfeld

Typische Tätigkeiten

Vorbereitung & Planung

Prüfung von Schweißanweisungen (WPS), Qualifikationen, Verfahrensfreigaben

Begleitende Überwachung

Kontrolle von Ausführung, Parametern, Temperaturführung, Arbeitsumfeld

Dokumentation

Schweißdokumentation, Prüfberichte, Fehlerverfolgung, Nachweise nach EN 1090

Abstimmung

Schnittstelle zu Bauleitung, ZfP-Personal, Statik, Fremdüberwachung

Qualitätssicherung

Sicherstellung der normgerechten Ausführung nach ISO 3834, ISO 14731, ggf. Ril 804.5500

Freigaben & Abnahmen

Mitwirkung bei Teilabnahmen, Abweichungsbeurteilungen, Nachtragsklärungen

Der/die Schweißfachüberwacher agiert häufig mobil zwischen Baustelle, Fertigung, Qualitätssicherung und Auftraggeberkommunikation – und trägt die technische Letztverantwortung für alle schweißrelevanten Abläufe im Projekt.



Verantwortung und Schnittstellen


Die Rolle umfasst fachliche Verantwortung für:

  • die Einhaltung von Ausführungsnormen (z. B. EN 1090, ISO 17660, Ril 804.5500)

  • die Qualifikation der Schweißer und eingesetzten Verfahren

  • die technische Richtigkeit und Nachvollziehbarkeit der Schweißdokumentation

  • die Bewertung und Verfolgung von Schweißfehlern und Mängeln

  • die Vorbereitung und Begleitung von internen wie externen Abnahmen (z. B. EBA, ZÜS)


Gerade bei öffentlichen Infrastrukturprojekten ist die lückenlose Nachweiskette der schweißtechnischen Ausführung Pflicht – eine zentrale Aufgabe der Fachüberwachung.




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Entwicklungsmöglichkeiten


Mit wachsender Erfahrung und Weiterqualifikation ergeben sich verschiedene Laufbahnen:

  • Spezialisierung als Fachprüfer für bestimmte Verfahren oder Werkstoffe

  • Einstieg in die Projektleitung Qualität / Schweißtechnik

  • Tätigkeit als Verantwortliche Schweißaufsichtsperson (vSAP) gemäß ISO 14731

  • Einsatz im Herstellungsprozess nach EN 1090 / EXC3–4-Projekten

  • Kombination mit ZfP-Zertifikaten (z. B. VT2, UT2) oder EWE/IWT-Abschlüssen


Gerade in größeren Unternehmen oder im Bahnbau ergeben sich auch strategische Rollen in der Qualitätssicherung, z. B. bei der Vorbereitung von Auditierungen, Verfahrensfreigaben oder in der Angebotskalkulation.



Gehalt & Vergütung


Die Bezahlung richtet sich nach Ausbildung, Projektgröße, Normenumfeld und Verantwortung. Grobe Richtwerte:

Erfahrungsstand

Bruttogehalt pro Monat (ca.)

Einsteiger:in mit IWS-Abschluss

3.800 – 4.300 €

Erfahrene:r Fachüberwacher:in

4.400 – 5.300 €

Schweißfachingenieur / vSAP

5.400 – 6.500 €

Projektleitung / Q-Management

6.500 – 7.500 €+

Zusätzliche Leistungen:

  • Dienstwagen (v. a. bei Baustellenverantwortung)

  • 30 Tage Urlaub, ggf. Zeitkonto bei Reiseeinsätzen

  • Weiterbildungskostenübernahme (z. B. für IWT, ZfP)

  • Zulagen für Nacht-/Wochenendarbeit (selten, aber möglich)



Qualität entscheidet – qualifizierte Fachaufsicht fehlt


In der Bau- und Fertigungsbranche steigen die Anforderungen an Dokumentation, Nachweisketten und Ausführungsqualität – vor allem bei öffentlichen oder bahntechnischen Projekten. Gleichzeitig fehlt es an erfahrenen Schweißfachaufsichten. Viele Unternehmen suchen dringend nach Fachpersonal mit nachgewiesener Qualifikation – insbesondere IWS, IWT oder IWE mit Baustellenerfahrung.



Engpass Schweißaufsicht – die Lage am Markt


Bereich

Fehlende Fachkräfte (geschätzt bis 2030)

Quelle

Schweißaufsicht EN 1090 (EXC2–3)

> 2.000

DVS / BauInfoConsult / GSI

Fachaufsicht Bahn (Ril 804.5500)

> 700

DB Netz / VDEI / TOPEOPLE

Schweißingenieur:innen im Brückenbau

> 400

Bundesvereinigung Bauingenieure

Vor allem Unternehmen im Stahl-, Brücken-, Bahn- und Spezialtiefbau melden Bedarf – nicht nur in der Ausführung, sondern auch in der Angebots- und Prüfphase.



Zukunftsperspektiven – Normensicherheit wird zur Schlüsselkompetenz


Die Rolle der Schweißfachüberwacher:in entwickelt sich weiter: Von der klassischen Baubegleitung hin zur integrierten Qualitätssicherung in BIM-gestützten Projekten, zur Begleitung von digitaler Prüf- und Nachweisführung und zur Kombination mit zerstörungsfreier Prüfung (ZfP).


Wichtige Trends:

  • Integration in digitale Abnahmeprozesse (z. B. Schweißprotokolle im Modell)

  • Höhere Anforderungen an Zertifizierungen und Dokumentationssicherheit

  • Kombination von Qualitätsmanagement, Werkstofftechnik und Schweißtechnik

  • Bedeutung für Ausschreibung, Angebotsprüfung und Risikobewertung


Wer Normen souverän beherrscht und praxisnah anwendet, bleibt unverzichtbar – sowohl auf der Baustelle als auch in der Planung.



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