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Fachplaner Oberleitungsanlagen – Planung unter Spannung

Ein:e Fachplaner:in für Oberleitungsanlagen (OLA) ist verantwortlich für die technische Planung elektrischer Fahrleitungsanlagen im Bahnverkehr. Ziel ist es, sicherzustellen, dass elektrische Triebfahrzeuge zuverlässig und normgerecht mit Fahrstrom versorgt werden – über ein fein abgestimmtes System aus Masten, Tragseilen, Kettenwerken und Spannwerken. 


Die Aufgabe ist hochspezialisiert: OLA-Fachplaner:innen arbeiten im Bereich der Bahnelektrifizierung, mit Fokus auf:

  • Neubau und Umbau elektrifizierter Strecken

  • Modernisierung bestehender Oberleitungssysteme

  • Planung von Anschlussgleisen, Bahnhöfen und Abstellanlagen

  • Integration von Oberleitungen in Gesamtinfrastrukturprojekte (z. B. Brücken, Tunnel, ESTW)


Die Tätigkeit verbindet Elektrotechnik, mechanische Tragwerksplanung, Streckengeometrie und bahnspezifische Normen – insbesondere nach EBO und Richtlinien der DB InfraGO AG (z. B. Ril 954, Ril 819).

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Was gehört zur Fachplanung OLA?


Der Fachplaner / die Fachplanerin OLA ist zuständig für alle Leistungsphasen im Bereich Fahrleitungsanlagen – je nach Projektgröße und Rolle von Lph 1 bis 9 nach HOAI.


Typische Inhalte der Planung:

  • Definition der Fahrleitungssystematik (z. B. Re 200, Re 330, Re 1000)

  • Positionierung von Masten, Auslegern, Quertragwerken und Spannfeldern

  • Ableitung der Kettenwerksgeometrie aus Trassierung, Krümmung und Fahrdrahtlage

  • Abhängigkeiten zu Gleisgeometrie, Weichen, Bahnsteigen, Brücken und Tunnel

  • Planung der Erdungs- und Rückstromführung (z. B. bei Schalthäusern, Bahnhöfen)

  • Erstellung von Lageplänen, Querschnitten, Mastlisten, Spannwerksplänen

  • Integration in Gesamtplanung: z. B. mit LST, OB, KIB, E-Technik


Der Fokus liegt nicht nur auf der Leitungsführung, sondern auf der sicheren, dauerhaften und betriebssicheren Umsetzung der Stromversorgung im Zusammenspiel mit dem Fahrzeugbetrieb.



Einsatzgebiete der OLA-Fachplanung


  • Elektrifizierung von Bahnstrecken (z. B. ABS / NBS, Reaktivierungen)

  • Modernisierung bestehender Systeme (z. B. Re 160 → Re 200)

  • OLA-Planung im Bahnhofsumbau oder bei Weichenerneuerungen

  • Neubau von Überwerfungsbauwerken, Abstellanlagen, Streckenverlängerungen

  • Integration in ganzheitliche Infrastrukturprojekte mit BIM-Planung oder ETCS-Einführung


Fachplaner:innen arbeiten dabei oft in interdisziplinären Planungsteams – z. B. gemeinsam mit LST, Gleisbau, Statik, Vermessung und Projektsteuerung.


Ausbildung und Einstieg in die Fachplanung OLA – wie man zur Spezialistin für Fahrleitungen wird


Die Fachplanung von Oberleitungsanlagen ist ein hochspezialisiertes Segment im Bahnbau. Es gibt keine klassische Berufsausbildung mit direktem Fokus auf OLA, aber etablierte technische Qualifikationswege, über die Fachkräfte in diese Position hineinwachsen. Ausschlaggebend sind elektrotechnisches Verständnis, bahnspezifisches Normenwissen und Erfahrung in CAD-gestützter Infrastrukturplanung.


Akademische und technische Einstiegswege


Typische Grundlagen für eine Laufbahn als OLA-Fachplaner:in sind:

  • Studium der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Energietechnik oder Verkehrssysteme

  • Studium des Bauingenieurwesens mit Vertiefung Verkehrsinfrastruktur oder Bahnbau

  • Studiengänge mit Bahnbezug, etwa Bahnsystemingenieurwesen, Infrastrukturmanagement, Verkehrsingenieurwesen

  • Techniker:in der Elektrotechnik mit Berufserfahrung im Bereich Fahrleitungssysteme

  • Berufserfahrung im Bereich Bahnbetrieb, Stromversorgung oder Fahrleitungsmontage mit Weiterqualifikation


Je nach Arbeitgeber und Projektstruktur wird der Einstieg über eine technische Planungstätigkeit (z. B. als CAD-Zeichner:in, Systemplaner:in, technische:r Mitarbeiter:in) unterstützt und intern zur Fachplanerrolle aufgebaut.


Relevante Ausbildungseinrichtungen und Hochschulen


Einige Ausbildungsstätten bieten gezielte Module, Vertiefungen oder Praxisphasen im Bereich Bahnstromversorgung oder Oberleitungsplanung:

  • Technische Universität Dresden (Studiengang Bahnsystemingenieurwesen)

  • TH Mittelhessen (Vertiefung Infrastrukturmanagement)

  • Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (Verkehrsinfrastruktur)

  • TU Berlin (Institut für Land- und Seeverkehr)

  • Hochschule München (Elektrotechnik mit Bahnsystembezug)

  • Bauakademie Hessen-Thüringen (Fachseminare für Bahntechnik und Fahrleitung)

  • DB Training / VDEI-Akademie (fachspezifische Fortbildungen in Fahrleitungs- und Elektrotechnik)


Diese Qualifikationen werden durch unternehmensinterne Schulungen und die Einarbeitung in spezifische Softwarelösungen ergänzt.



Software- und Methodenkenntnisse


Ein:e Fachplaner:in OLA sollte sicher mit folgenden Tools und Normen umgehen können:

  • CAD- und Planungssoftware (z. B. AutoCAD, ProSig, Bentley OpenRail OLE)

  • Bahnspezifische Regelwerke (z. B. Ril 954, Ril 819, Ril 883)

  • Grundlagen der Statik (für Masteinbindung, Quertragwerke)

  • Elektrotechnische Normen (z. B. VDE 0115, EBO, DIN EN 50119)

  • BIM-Basics für Bahnplanung (zunehmend gefordert bei Neubaustrecken)


Wer technisches Detailverständnis mit Planungssicherheit verbindet, kann sich in der Fachplanung OLA gezielt spezialisieren – mit langfristiger Perspektive im Netzumbau der DB InfraGO AG, bei Stadtbahnsystemen oder in großen Infrastrukturprojekten.



Aufgaben, Projektphasen und Vergütung – was Fachplaner:innen OLA leisten


Fachplaner:innen für Oberleitungsanlagen arbeiten überwiegend in Planungsbüros, Ingenieurgesellschaften oder Bahntechnikabteilungen größerer Bauunternehmen. Sie sind zuständig für die vollständige technische Planung der Fahrleitungsanlage – von der Vorplanung über Genehmigung und Ausführungsplanung bis hin zur Unterstützung der Bauausführung und Dokumentation.



Typische Aufgaben im Projektalltag


Die Rolle ist stark projektbezogen und umfasst folgende Tätigkeiten:

  • Analyse der Strecken- und Nutzungsvorgaben

  • Auswahl geeigneter OLA-Systeme (z. B. Re 160, Re 200, Re 330) je nach Geschwindigkeit, Netzspannung, Belastung

  • Positionierung der Maste, Fundamente, Ausleger und Tragseile anhand der Gleisgeometrie und Umgebungsbedingungen

  • Erstellung von Trassierungs- und Mastplänen, Spannwerksberechnungen, Kettenwerkszeichnungen und Stücklisten

  • Prüfung von Schnittstellen zu anderen Fachgewerken: LST, KIB, Brückenbau, Tunnelbau

  • Einbindung in BIM-Modelle (bei Neubaustrecken und modernisierten Anlagen)

  • Koordination mit Bauherr, Prüfstellen, Behörden und ausführenden Firmen

  • Mitwirkung bei Genehmigungsverfahren (z. B. Planfeststellung, Abnahme durch EIU)


Im Bahnbereich ist jede OLA-Planung abhängig von betrieblichen Vorgaben, Sperrzeiten, Sicherheitsräumen und Spannungsführungsplänen – was die Planung besonders komplex macht.



Projektphasen nach HOAI


Fachplaner:innen übernehmen typischerweise folgende Leistungsphasen (LP):

  • LP 1–2: Grundlagenermittlung und Vorplanung (Systemwahl, Machbarkeit, Netzkonzept)

  • LP 3–4: Entwurfs- und Genehmigungsplanung (Maststandorte, Querschnitte, Anträge)

  • LP 5–6: Ausführungsplanung und Vorbereitung der Vergabe (Detaillierte Pläne, Leistungsverzeichnisse)

  • LP 8: Mitwirkung in der Bauausführung (Prüfung von Ausführung, Beantwortung von Ausführungsfragen, Abnahmen)

  • LP 9: Dokumentation, Bestandsunterlagen


In Großprojekten sind Fachplaner:innen OLA eng in interdisziplinäre Projektteams eingebunden und übernehmen auch koordinierende Funktionen gegenüber Fachprüfstellen oder Projektträgern.




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Was verdient ein Fachplaner OLA? (Stand 2024)


Die Vergütung ist abhängig von Qualifikation, Verantwortung, Region und Unternehmensgröße:

Erfahrungsstufe

Monatsbruttogehalt (ca.)

Berufseinstieg (z. B. nach Studium)

3.800 – 4.500 €

Mit Erfahrung (3–5 Jahre)

4.600 – 5.600 €

Senior-Fachplaner:in OLA

5.700 – 6.800 €

Projektleitende Fachplaner:innen

bis 7.500 €+

Zusätzlich möglich:

  • Bonuszahlungen bei Projektabschluss

  • Weiterbildungszuschüsse (z. B. für Richtlinien, BIM-Tools)

  • Diensthandy, Laptop, Homeoffice-Regelung

  • Firmenwagen bei leitenden Funktionen oder Projektverantwortung




Zukunft der Bahnelektrifizierung – und warum OLA-Fachplaner:innen jetzt entscheidend sind


Der Ausbau elektrifizierter Bahnstrecken ist eines der zentralen Infrastrukturziele in Deutschland. Aktuell sind rund 62 % des Schienennetzes elektrifiziert – der politische Zielwert liegt bei mindestens 75 % bis 2030. Damit steigt die Zahl der Projekte mit Fahrleitungsplanung deutlich an. Gleichzeitig fehlt es an erfahrenen Fachplaner:innen, die komplexe OLA-Systeme planen, koordinieren und umsetzen können.



Marktlage: hohe Investitionen, zu wenig Fachkräfte

Kennzahl

Stand (2023/2024)

Quelle

Elektrifizierungsgrad Bahnnetz (DE)

ca. 62,2 %

DB AG / BMDV Infrastrukturbericht 2023¹

Zielwert bis 2030

75 %

Bundesregierung / Klimaschutzplan 2030²

Projektierte Elektrifizierungsprojekte

> 3.800 Streckenkilometer

Allianz pro Schiene / Bundesnetzagentur³

Fehlende Fachplaner:innen OLA

> 600 bundesweit (geschätzt)

TOPEOPLE-Marktbeobachtung 2024⁴

Der Bedarf ist besonders hoch in Verbindung mit Großprojekten wie ABS/NBS-Korridoren, Bahnhofsumbauten, ETCS-Einführungen oder kommunalen Straßenbahnerweiterungen.



Zukunftstrends in der OLA-Planung

  • Integration der Oberleitung in BIM-basierte Projektstrukturen

  • automatisierte Mast- und Spannwerksoptimierung (z. B. über OpenRail OLE)

  • digitale Prüfung und Koordination via 3D-Fachmodell Fahrleitung

  • verstärkte Systemintegration mit LST, ESTW, ETCS und E-Technik

  • neue Herausforderungen durch Hybrid- und Batterieoberleitungsprojekte


Fachplaner:innen, die mit Software, Normen und digitalen Schnittstellen sicher umgehen, sind besonders gefragt – sowohl im Bestand als auch in Neubauvorhaben.



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