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Abrechner im Gleisbau – Schnittstelle zwischen Baufortschritt und Vergütung

Ein:e Abrechner:in im Gleisbau ist verantwortlich für die leistungs- und vertragsgerechte Abrechnung von Bauleistungen gegenüber dem Auftraggeber – meist auf Grundlage von Bauverträgen nach VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen). Dabei geht es darum, ausgeführte Leistungen korrekt zu erfassen, nachweisbar zu dokumentieren und prüffähig abzurechnen.

Im Gleisbau umfasst das z. B.:


  • das Aufmaß von Schienen- und Weichenanlagen

  • die Abrechnung von Stopfarbeiten, Schottertausch oder Schwellenverlegung

  • den Nachweis von Sperrpausenzeiten oder Sonderleistungen

  • die Erstellung prüffähiger Rechnungen gemäß Leistungsverzeichnis (LV)

  • die Bearbeitung von Nachträgen bei Leistungsabweichungen oder Bauzeitverschiebung


Die Abrechnung ist eng verbunden mit technischem Verständnis, Planinterpretation und Vertragsrecht – und ein zentraler Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines Projekts.

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Rolle im Bauprojekt


Die Abrechnungsstelle ist Teil der technischen Projektabwicklung, arbeitet aber eng mit der Bauleitung, dem Controlling und ggf. dem Einkauf zusammen. Sie ist operativ, aber nicht baulich tätig – und bildet die Schnittstelle zwischen Ausführung und kaufmännischer Bewertung.


Typische Aufgaben:

  • Massenermittlung aus Plänen, Aufmaßen, Bautagesberichten

  • Führung des Aufmaßbuchs und Zuordnung zu LV-Positionen

  • Übergabe prüffähiger Unterlagen an Auftraggeber und interne Buchhaltung

  • Abgleich von Plan- und Ausführungsstand, ggf. mit örtlichem Aufmaß

  • Mitwirkung bei Nachträgen und Mehrmengenprüfung

  • Unterstützung bei Soll-Ist-Vergleichen und Projektcontrolling


Je nach Projektstruktur erfolgt die Arbeit direkt auf der Baustelle oder aus dem Baubüro heraus – teilweise auch hybrid.



Abgrenzung zu anderen Rollen


Ein:e Abrechner:in ist nicht identisch mit der Bauleitung, übernimmt aber für diese einen wichtigen Teil der kaufmännischen Projektverantwortung. Im Unterschied zum Projektcontroller oder Buchhalter liegt der Fokus nah an der Ausführung, mit konkretem Bezug zu Mengen, Leistungen und LV-Positionen.


Wie wird man Abrechner im Gleisbau?


Die Rolle des Abrechners bzw. der Abrechnerin ist eine technisch-kaufmännische Fachfunktion, die in der Regel keine eigene Berufsausbildung hat, aber aus anderen Bauberufen hervorgeht. Entscheidend sind fundierte Kenntnisse im Bauwesen, Sicherheit im Umgang mit Leistungsverzeichnissen – und die Fähigkeit, Pläne, Aufmaße und Bauprozesse präzise auszuwerten.



Typische Einstiegswege


Die meisten Abrechner:innen im Gleisbau kommen über einen der folgenden Wege in die Position:

  • Bauzeichner:in mit Erfahrung im Tief- oder Gleisbau→ sehr gute Grundlage für Mengen- und Planverständnis

  • Technische:r Systemplaner:in / Konstrukteur:in→ insbesondere mit VOB- oder AVA-Zusatzwissen geeignet

  • Bautechniker:in (Tief-, Straßen-, Bahnbau)→ häufige Qualifikation bei Bauunternehmen, vereint Praxis & Kalkulation

  • Bauleiter:in mit Interesse an kaufmännischen Aufgaben→ viele Bauleiter:innen übernehmen die Abrechnung in Eigenregie oder steigen um

  • Kalkulator:innen oder Mitarbeiter:innen aus der Arbeitsvorbereitung→ oft mit Interesse an der „Ist“-Seite nach der Angebotsphase


Ein direkter Quereinstieg ist ebenfalls möglich – vorausgesetzt, es bestehen sichere Kenntnisse in Planinterpretation, Excel und möglichst einem AVA- oder Abrechnungsprogramm.



Fachliche Anforderungen & Softwarekenntnisse


Die Tätigkeit erfordert ein sicheres technisches und numerisches Verständnis. Häufige Anforderungen sind:

  • Lesen von Gleis-, Lage- und Höhenplänen

  • Kenntnis gängiger Abrechnungssoftware (z. B. iTWO, ARRIBA, California.pro, Nevaris)

  • Excel (Formeln, Verknüpfungen, Massentabellen)

  • Grundlagen der VOB/B und VOB/C (Abrechnungsregeln, Abweichungen, Nachträge)

  • Fähigkeit zur Zuordnung von Leistungen zu LV-Positionen

  • Dokumentationssicherheit (Fotobelege, Aufmaßblätter, Bautagesberichte)


Viele Unternehmen schulen intern oder fördern externe Weiterbildungen – z. B. über Bauakademien, IHKs oder Softwareanbieter.



Kombination aus Technik & Struktur


Die Rolle eignet sich besonders für Fachkräfte mit:

  • technischem Hintergrund, aber Interesse an Struktur und Zahlen

  • Organisationsfähigkeit und Genauigkeit

  • Freude an systematischer Dokumentation und Kommunikation mit Bauleitung, Einkauf, Auftraggeber



Abrechnung im Gleisbau: Detailarbeit mit großer Wirkung

Die Abrechnung ist kein Nebenschauplatz – sie ist entscheidend für die finanzielle Steuerung von Bauprojekten. Gerade im Gleisbau, wo Arbeiten unter Zeitdruck, in Sperrpausen und mit komplexer Logistik ablaufen, braucht es sorgfältige und nachvollziehbare Mengenermittlung und Leistungszuordnung. Abrechner:innen sorgen dafür, dass Unternehmen abrechnen können, was geleistet wurde – nicht mehr, aber auch nicht weniger.



Typische Aufgaben im Bauprojekt


Ein:e Abrechner:in arbeitet eng mit Bauleitung, Arbeitsvorbereitung und ggf. Nachunternehmern zusammen.


Zu den Kernaufgaben gehören:

  • Ermittlung von Massen und Leistungen anhand von Plänen, Aufmaßen, Lieferscheinen und Berichten

  • Pflege des Aufmaßbuchs – ggf. digital oder als Prüfdokument für den AG

  • Abgleich mit dem Leistungsverzeichnis: Welche Leistungen sind abrechenbar? Welche Mengen sind überschritten oder unterschritten?

  • Erstellen von Leistungsnachweisen, z. B. für Stopfarbeiten, Schotterwechsel, Weichenumbau

  • Mitarbeit bei der Nachtragsprüfung, z. B. bei Terminverschiebung, Sperrzeitverlängerung oder Zusatzleistungen

  • Vorbereitung und ggf. Erstellung von Abschlags- und Schlussrechnungen

  • Abstimmung mit dem Auftraggeber zur Rechnungsprüfung und Freigabe


Je nach Projektstruktur dokumentieren Abrechner:innen ihre Leistungen vor Ort auf der Baustelle, im Baubüro oder in hybriden Modellen.



Typische Herausforderungen


Die Abrechnung im Gleisbau bringt einige besondere Anforderungen mit sich:

  • Bauen unter Zeitdruck: Mengen müssen oft unmittelbar nach Leistungserbringung dokumentiert werden – z. B. nach Nachtschicht, Sperrpause

  • komplexe Leistungsbilder: Kombinierte Arbeiten (z. B. Weichentausch + Stopfung + Vermessung) müssen exakt zugeordnet werden

  • regelbasierte Abrechnung nach VOB/C: z. B. bei Längenmaßen, Massen in m³, Stückzahlen oder Pauschalpositionen

  • technische Änderungen / Nachträge: erfordern schnelles Reagieren, auch unter Dokumentationsdruck

  • Abgrenzung zu nicht abrechenbaren Leistungen: z. B. Wartezeiten, Witterungspausen


Wer hier strukturiert, belastbar und kommunikationsstark arbeitet, wird zur unverzichtbaren Kraft im Projektteam.




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Gehalt: Was verdient ein Abrechner im Gleisbau?


Die Vergütung variiert je nach Qualifikation, Projekterfahrung, Arbeitgeber und Region. Typische Richtwerte (Monatsbruttogehalt):

Erfahrungsniveau

Gehalt (ca.)

Berufseinsteiger:in (z. B. Techniker:in)

3.200 – 3.800 €

Mit Erfahrung (3–5 Jahre)

3.900 – 4.800 €

Senior-Abrechner:in / mit Projektverantwortung

4.900 – 5.800 €

Zusätzlich möglich:

  • Bonus bei termingerechter Schlussrechnung

  • Auslöse bei Vor-Ort-Einsatz

  • Firmenlaptop, Softwarezugang, ggf. Dienstwagen (je nach Projekt)



Abrechnungsprofis gesucht – wo Technik, Zahlen und Verantwortung zusammenkommen


Im Gleisbau wird intensiv gebaut – aber es fehlt an qualifizierten Fachkräften, die die technische Ausführung in prüfbare Abrechnung überführen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen: Digitale Aufmaße, strengere Dokumentationspflichten, komplexere Leistungsverzeichnisse. Wer hier fachlich präzise, normensicher und termintreu arbeitet, ist für Bauunternehmen unverzichtbar.



Marktlage: Nachfrage steigt – Nachwuchs fehlt

Bereich

Fehlende Fachkräfte (geschätzt)

Quelle

Abrechner:innen im Bahnbau

> 1.000 bundesweit

TOPEOPLE-Marktbeobachtung 2024

davon mit VOB-/Gleisbau-Erfahrung

> 600

Einschätzung Bauunternehmen & Planer

Tendenz

steigend

Ausbau Infrastruktur & Sperrpausendruck

Besonders gefragt: Fachkräfte, die technisches Verständnis mit Abrechnungs- und Softwarepraxis verbinden – ob als Techniker:in, Bauzeichner:in oder erfahrene:r Quereinsteiger:in.



Digitalisierung verändert auch die Abrechnung


Zunehmend gefragt sind:

  • Digitale Aufmaß- und Abrechnungslösungen (iTWO, Nevaris, California.pro)

  • BIM-basierte Mengenermittlung (v. a. bei Neubauprojekten)

  • Echtzeit-Datenabgleich mit Leistungsverzeichnissen, Baufortschritt und Nachunternehmern

  • Verzahnung von AVA, Baustellendokumentation und Rechnungsstellung


Das Profil des/der Abrechner:in verändert sich – wer IT-affin ist, strukturiert denkt und den Überblick behält, kann hier dauerhaft Fuß fassen.



Einstieg über TOPEOPLE – weil gute Abrechnung den Unterschied macht


TOPEOPLE vermittelt Fach- und Führungskräfte in allen Bereichen der Bauwirtschaft – darunter gezielt Abrechner:innen im Gleisbau. Wir wissen, worauf es ankommt – und wo dein Know-how gebraucht wird.


Was wir für Fachkräfte bieten:

  • Analyse deiner Qualifikationen und Karriereziele

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  • Diskrete Direktvermittlung – keine Bewerbung über öffentliche Stellenbörsen

  • Koordination von Erstgesprächen & Feedback 

  • Unterstützung bei Vertragsverhandlung & Einstieg

  • Zugang zu Positionen, die nicht öffentlich ausgeschrieben sind

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