Maschinenführer Gleisbau
Der Maschinenführer im Gleisbau ist eine Schlüsselrolle für die Instandhaltung, Modernisierung und den Neubau von Eisenbahninfrastrukturen. Gleisbauprojekte sind hochkomplex und erfordern den Einsatz spezialisierter Großmaschinen. Maschinenführer:innen bedienen diese Geräte und sorgen für einen präzisen, sicheren und effizienten Bauablauf.
Ohne qualifizierte Maschinenführer:innen wäre der Bau und Betrieb von Schienenstrecken – ob im Nahverkehr, Fernverkehr oder Güterverkehr – nicht möglich.

Konkrete Aufgaben eines Maschinenführers im Gleisbau
Bedienung von Gleisbaumaschinen wie Stopfmaschinen, Schotterpflüge, Schienenkrane, Bettungsreinigungsmaschinen und Schienenschleifmaschinen
Durchführung von Funktionsprüfungen vor und nach dem Einsatz (Hydraulik, Elektrik, Bremssysteme)
Präzises Einstellen und Steuern der Maschinen nach Bau- und Vermessungsplänen
Überwachung der Arbeitsergebnisse, z. B. Schotterlage, Gleislage und Spurweite
Abstimmung mit der Bauleitung und Vermessung, um die Qualität der Gleisarbeiten sicherzustellen
Wartung und Pflege der Maschinen sowie Dokumentation von Betriebsstunden und Störungen
Einhaltung der Sicherheitsvorschriften nach Eisenbahnbetriebsordnung und DGUV
Unterstützung bei der Einrichtung von Baustellen (z. B. Sicherung von Gleisbereichen)
Schulung jüngerer Mitarbeiter:innen beim Umgang mit Spezialmaschinen
Typische Einsatzbereiche
Maschinenführer:innen im Gleisbau arbeiten überwiegend bei Unternehmen der Bahn- und Bauinfrastruktur:
Eisenbahninfrastrukturunternehmen (z. B. DB Netz AG, private Netzbetreiber)
Spezialisierte Gleisbauunternehmen (z. B. Leonhard Weiss, Spitzke, Swietelsky, Wiebe)
ARGE-Strukturen bei Großprojekten (z. B. Tunnel- oder Hochgeschwindigkeitsstrecken)
Bau- und Servicegesellschaften für Instandhaltung und Sanierung bestehender Strecken
Relevanz für den Projekterfolg
Der Maschinenführer im Gleisbau trägt maßgeblich dazu bei, dass Gleisbauprojekte sicher, termingerecht und qualitativ hochwertig umgesetzt werden.
Seine Rolle ist entscheidend für:
die Betriebssicherheit der Schieneninfrastruktur
die Pünktlichkeit im Bahnverkehr durch schnelle Instandhaltung
die Kosteneffizienz, da moderne Maschinen die Produktivität steigern
die Umsetzung innovativer Verfahren, etwa bei automatisierter Gleisvermessung
Ohne Maschinenführer:innen könnten weder der Ausbau noch die Sanierung des Schienennetzes im erforderlichen Umfang realisiert werden.
Klassische Ausbildungswege
Ein eigenständiger Ausbildungsberuf „Maschinenführer Gleisbau“ existiert nicht. Der Weg in diese Tätigkeit führt über verwandte Ausbildungen mit anschließender Spezialisierung:
Baugeräteführer:in (3 Jahre, dual) mit Schwerpunkt auf Groß- und Spezialmaschinen
Eisenbahner:in im Betriebsdienst (3 Jahre, Fachrichtung Fahrweg) mit Spezialisierung Gleisbau
Gleisbauer:in (3 Jahre, dual) – klassische Ausbildung im Gleisbau, später Erweiterung auf Maschinenführung
Diese Basisqualifikationen vermitteln das technische und sicherheitsrelevante Wissen, das für den Einsatz auf Baustellen der Bahn unabdingbar ist.
Voraussetzungen
Maschinenführer:innen im Gleisbau müssen bestimmte Anforderungen erfüllen:
Mindestalter 18 Jahre für die eigenständige Maschinenführung
Schulabschluss: Haupt- oder Realschulabschluss, ideal mit technischem Schwerpunkt
körperliche Eignung für Baustellenarbeit (inkl. Nachtschichten und Arbeiten im Freien)
gesundheitliche Tauglichkeitsprüfung nach eisenbahnspezifischen Vorgaben
technisches Verständnis für Hydraulik, Mechanik und Elektrik
Verantwortungsbewusstsein & Sicherheitsorientierung
Bildungseinrichtungen & Ausbildungsanbieter
In Deutschland gibt es spezialisierte Bildungszentren und Berufsschulen für den Bereich Gleisbau und Maschinenführung:
Ort / Region | Bildungsträger / Schule | Angebot |
Leipzig | DB Training, Learning & Consulting | Gleisbau, Maschinenbedienung, Eisenbahntechnik |
Augsburg | BBZ Augsburg – Bildungszentrum Bau | Baugeräteführer, Spezialisierung Gleisbau |
Magdeburg | ABZ Bau Magdeburg | Gleisbauer-Ausbildung, Maschinenschulungen |
Essen | Bau-ABC Rostrup | Tiefbau, Gleisbau, Baumaschinenbedienung |
Berlin-Schöneweide | SPITZKE Akademie | Fachkurse für Gleisbaumaschinenführer |
Stockstadt am Rhein | Ausbildungszentrum Bau Hessen-Thüringen | Baugeräteführer, Gleisbau-Weiterbildungen |
bundesweit | Handwerkskammern / IHK | Zusatzqualifikationen für Maschinenbediener |
Weiterbildung & Zusatzqualifikationen
Nach der Grundausbildung können Maschinenführer:innen im Gleisbau ihre Kenntnisse erweitern durch:
Zertifikate für Stopfmaschinen, Schotterpflüge oder Schienenschleifmaschinen
DGUV-Schulungen für Arbeitssicherheit im Gleisbereich
Fortbildung in GPS- und laserunterstützter Maschinensteuerung
Spezialisierungen im Tunnel- oder Brückenbau
BIM-Schulungen für die Einbindung von Maschinen in digitale Bauprozesse
Quereinstiegsmöglichkeiten
Aufgrund des hohen Bedarfs ermöglichen viele Bahn- und Bauunternehmen den Quereinstieg in den Beruf. Besonders willkommen sind Fachkräfte aus:
Baugeräteführung und Tiefbau
Kfz- und Landmaschinentechnik
Metallbau und Mechanik
Gleisbau mit Erfahrung im manuellen Arbeiten
Über interne Schulungen können Quereinsteiger:innen auf bestimmte Maschinentypen eingewiesen werden und schnell produktiv eingesetzt werden.
Anforderungen im Alltag
Maschinenführer:innen im Gleisbau tragen eine hohe Verantwortung, da sie mit schwerem Gerät im sicherheitskritischen Bahnumfeld arbeiten. Sie müssen präzise, zuverlässig und sicher agieren, da Fehler unmittelbare Folgen für Betrieb und Sicherheit haben können.
Wichtige Anforderungen:
Technisches Verständnis für Hydraulik, Pneumatik, Elektrik und Steuerungstechnik
Sicherheitsbewusstsein, da Arbeiten oft unter Bahnbetrieb stattfinden
Präzises Arbeiten bei der Gleislage, Spurhaltung und Schotterverteilung
Körperliche Belastbarkeit, da Einsätze im Freien bei jeder Witterung erfolgen
Teamfähigkeit, da enge Abstimmung mit Bauleitung, Vermessung und Sicherungspersonal erforderlich ist
Flexibilität, da Projekte häufig nachts oder am Wochenende ausgeführt werden
Belastbarkeit, um unter Termindruck und Schichtbetrieb konzentriert zu bleiben
Verantwortungsbewusstsein, insbesondere beim Umgang mit hochspezialisierten Maschinen
Zusammenarbeit im Bau- und Bahnprojektumfeld
Maschinenführer:innen im Gleisbau arbeiten im engen Verbund mit verschiedenen Fachbereichen:
Rolle | Zusammenarbeit bei… |
Bauleiter:innen / Poliere | Koordination des Maschineneinsatzes, Baufortschritt |
Vermesser:innen | Einmessen von Gleislagen, Soll-Ist-Abgleich |
Gleisbauer:innen | Unterstützung bei Handarbeiten, Nachjustierungen |
Sicherungspersonal | Absicherung von Gleisabschnitten während des Einsatzes |
Mechaniker:innen / Werkstatt | Wartung, Reparatur und Ersatzteilmanagement |
Arbeitsbedingungen
Der Beruf ist geprägt von Baustellenarbeit unter freiem Himmel und einem hohen Maß an Mobilität. Typische Merkmale:
Arbeiten im Schichtbetrieb, häufig nachts oder am Wochenende (Sperrpausen im Bahnbetrieb)
Einsätze an wechselnden Orten, oft deutschlandweit oder international
physische und mentale Belastung durch Maschinenführung und Verantwortung
Teamarbeit in kleinen, spezialisierten Einheiten
Arbeiten unter Zeitdruck, da Sperrpausen meist begrenzt sind
abwechslungsreiche Projekte: Neubau, Sanierung, Instandhaltung
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Gehalt & Tagessätze (Stand 2025)
Das Gehalt von Maschinenführer:innen im Gleisbau hängt stark von Erfahrung, Maschinenart und Einsatzgebiet ab.
Bruttogehalt – Festanstellung:
Erfahrungsstufe | Brutto / Jahr (€) |
Berufseinsteiger:in | ca. 34.000 – 38.000 € |
mit 3–5 Jahren Erfahrung | ca. 39.000 – 45.000 € |
erfahrene Maschinenführer:innen | ca. 46.000 – 55.000 € |
Spezialisten (z. B. Stopfmaschinen, Tunnelprojekte) | bis 60.000 €+ möglich |
Freiberufliche Einsätze (netto, Tagessätze):
Standardmaschinen (Schotterpflüge, kleine Stopfmaschinen): 220 – 280 €
Großmaschinen (Bettungsreinigungsmaschinen, Schienenschleifzüge): 300 – 380 €
Spezialprojekte (Tunnelbau, Hochgeschwindigkeitsstrecken): 400 – 500 €+
Engpass im Gleisbau
Im Bereich Gleisbau und Bahninfrastruktur herrscht seit Jahren ein deutlicher Mangel an Maschinenführer:innen. Mit dem politisch gewollten Ausbau der Schiene, Investitionen in Hochgeschwindigkeitsstrecken und die Sanierung bestehender Netze steigt die Nachfrage nach qualifiziertem Personal kontinuierlich.
Ursachen für den Fachkräftemangel
altersbedingtes Ausscheiden vieler erfahrener Maschinenführer:innen
lange Ausbildungs- und Einarbeitungszeiten für hochspezialisierte Maschinen
hohe Anforderungen durch Schichtdienst, Nacht- und Wochenendarbeit
Nachwuchsdefizit, da der Beruf wenig bekannt ist
starke Konkurrenz zwischen Bauunternehmen, Bahnkonzernen und internationalen Projekten
Auswirkungen auf Unternehmen
Der Mangel an Maschinenführer:innen im Gleisbau hat spürbare Folgen:
Projektverzögerungen, da Maschinen nicht eingesetzt werden können
steigende Kosten, wenn externe Spezialfirmen hinzugezogen werden müssen
Überlastung vorhandener Fachkräfte, die mehr Schichten übernehmen müssen
Risikosteigerung, wenn weniger qualifiziertes Personal an Maschinen eingesetzt wird
Chancen & Perspektiven für Fachkräfte
Für Maschinenführer:innen im Gleisbau bieten sich derzeit sehr gute Karriereperspektiven:
Jobsicherheit, da der Gleisausbau eine Zukunftsbranche ist
attraktive Gehälter und Zulagen für Schicht- und Nachteinsätze
abwechslungsreiche Projekte im Neubau und in der Sanierung
Weiterbildungsmöglichkeiten auf Groß- und Spezialmaschinen
Aufstiegschancen zum Vorarbeiter, Gerätekoordinator oder Polier im Gleisbau
Was TOPEOPLE bietet
Für Unternehmen: TOPEOPLE unterstützt Bau- und Bahninfrastrukturunternehmen bei der Besetzung von Positionen für Maschinenführer:innen – sei es für Stopfmaschinen, Schotterpflüge oder Großgeräte im Tunnelbau.
Für Fachkräfte: TOPEOPLE begleitet Maschinenführer:innen bei der Suche nach langfristigen Festanstellungen oder projektbezogenen Einsätzen im Gleisbau und bietet Zugang zu spannenden Infrastrukturprojekten.
Fazit
Der Maschinenführer im Gleisbau ist eine unverzichtbare Fachkraft für den Bau und die Instandhaltung des Schienennetzes. Er verbindet technisches Wissen mit praktischer Erfahrung und sorgt dafür, dass Bauprojekte im Bahnbereich sicher, effizient und termingerecht umgesetzt werden.
Angesichts des Fachkräftemangels und der hohen Investitionen in die Schiene bietet dieser Beruf sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten, attraktive Konditionen und langfristige Sicherheit für qualifizierte Fachkräfte.
